Süd-West Australien

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WA. Süd
Sechs Monate sind wir durch den heissen und feuchten Norden von W.A. gereist. Wenn man über dem 28. Breitengrad wohnt gehört man zum hohen Norden und hat Anrecht auf spezielle Vergünstigungen. Dazu gehört, dass die Reise ins Spital nach Perth bezahlt wird. Das ist sehr wichtig, weil alle grossen und spezialisierten Spitäler von W.A. im südlichen Perth liegen, Tausende von Kilometern entfernt von den Patienten. W.A. ist der grösste Staat Australiens und beinhaltet die ganze Westküste und etwas vom Süden aber Alles ist in Perth zentralisiert. Die Administration hat im Norden keinen sehr guten Ruf weil sie manchmal etwas von der Rolle sind. So, als Colin Barnett, der Premier von W.A. erklärte, dass Airconditioning nicht zu den lebensnotwendigen Dingen im Norden gehörten. Er begründete das damit, dass er ja auch keine Aircondo hätte. Er wohnt im temperaten Süden. Das wurde im von Hitze, heftigen Stürmen, Temperaturen in den hohen 30igern und einer Luftfeuchtigkeit von bis zu 98 % geplagten Norden gar nicht goutiert. Gesundheit ist ein billiges Gut im Norden. Die Überlebenschancen bei ernsthaften Krankheiten wie Krebs ist viel tiefer als im Süden oder den anderen australischen Staaten. Eine Schande für den reichsten Staat, der die grossen Minengesellschaften und Ölförderungsfirmen beheimatet.

Das konzentrierte Kulturangebot von Perth, wir gingen ins Kino und sahen den Kings Speach, zusammen mit unseren Freunden Shirley und Trevor, die wir an Weihnachten 2009 in Crestwick kennen gelernt hatten besuchten wir eine Kunstausstellung am Strand von Cottesloe und waren überwältigt von einem Konzert mit dem W.A. Symphonieorchester mit einem genialen Norwegischen Violinisten, hat unseren Bedarf an Grosstadt gesättigt und wir sind wieder unterwegs.

Rockingham, südlich von Perth lock uns mit der Pinguin Insel. Sie ist ein Brutgebiet für die kleinsten aller Pinguine, den Fairy-, Kleinen- oder Blaupinguinen. Diese Wasservögel wiegen ca. 1 kg. Damit sie dieses Gewicht halten können, sind sie den ganzen Tag unterwegs im Meer und fangen Fische. Nach Sonnenuntergang kommen sie in grossen Gruppen an Land. Eben schwimmen sie noch graziös im Wasser und schon stehen sie auf ihren zwei kleinen Entenfüssen und watscheln schwerfällig zu ihrem Bau hoch am Bord wo sie ihre Jungen füttern und sich für den nächsten Tag ausruhen.

Die Insel ist auch Heimat einer grossen Pelikankolonie. Diese majestätischen Vögel nisten hoch auf einem Felsen und einige von ihnen fliegen graziös am Himmel. Sie sind sehr scheu und wir bewundern sie aus der Ferne.

Abgesehen von diesen Perlen, gleicht diese Küste der Mittelmeerküste von Spanien. Total überbevölkert und überbaut. Man kann das Meer kaum mehr sehen vor lauter Luxusvillen. Viele davon sind leer. Hauspreise sind ausgesprochen hoch. Hier in W.A. übertreffen sie alles. Es ist einfach nicht unsere Gegend.

Pemberton verspricht uns einige der grösten Bäume der Welt, die Karri, eine Eukalyptusart. Pemberton ist eine alte Holzfällerstadt und nur wenige der Riesen haben das überlebt. Die gute Nachricht ist, dass in den letzten 70 Jahren viele nachgewachsen sind. Einige von ihnen, wie der 62 m hohe Gloucester Baum wurden als Feuerwachttürme ausgerüstet. Die Ranger haben den Baum spiralförmig mit Metallstangen gespickt. Darauf kann man bis zur Spitze hoch klettern. Ich habe es nichtganz bis oben geschafft. Wir haben mit dem Pemberton Tram., einem kleinen Zug, die Karriwälder weiter erkundet.

Zwischen Walpoole und Pemberton haben wir noch einenn anderen Mammutbaum kennen gelernt, den Tingle Tingle auch eine Eukalyptusart. Der Tingle hat seinen aboriginal Namen von der roten Farbe seines Holzes bekommen. Tingle heisst rot. Der Tingle ist einer der ältesten Baumarten der Erde und ein Überbleibsel von Gondwanaland. Diese Gegend ist der einzige Ort auf der Welt wo noch Tingle wachsen. Tingle werden sehr dick, einige haben einen Umfang von über 20 m. Pilze und Feuer höhlen den Baum aus, aber er überlebt trotzdem. Er bezieht seine Nahrung aus einem weit verbreiteten aber nicht tief reichenden Wurzelwerk und zieht es in seiner äusseren Hülle nach oben in seine Äste. Der Baum bildet dicke Verstärkungen am unteren Stamm damit er nicht umfällt. Ein Baum war so gross und unten ausgehöhlt, dass ein Auto durchfahren konnte. Menschen waren dann halt so dumm, dass sie rund herum einen Parkplatz bauten und seine Wurzeln keine Nahrung mehr aufnehmen konnten. Letzthin ist er umgefallen.

Tapfer haben wir einen der wenigen 4000 er, ääääh 400 m hohen Berge, den Mount Frankland bestiegen. Zuerst ging es steil und geradewegs hinaus, dann folgten 323 sehr unebene Treppenstufen und eine Metallleiter bis wir den Gipfel erklommen hatten. Die Aussicht war toll. Wald, so weit das Auge reicht, auf einer Seite vom Meer begrenzt. Der Gipfel von Mt. Frankland ist aus Gneis und sieht von Weitem aus wie ein runder Tirolerhut. Wir haben beschlossen am Fuss der Treppen, den Waldweg rund um den Gipfel zum Abstieg zu benutzen. Das hatten wir total unterschätzt. Wir sind über Felsen geklettert, Baumstämme überstiegen und in trockenen Bachbetten gegangen bis wir endlich wieder unten beim Parkplatz angekommen sind. Am anderen Tag haben unsere Muskeln einen gehörigen Kater bekommen.

Die Südküste von W.A. ist wild und sehenswert. In der Nähe von Albany wandern wir zur Brücke einem Naturphänomen. Die Klippen an der Küste sind aus purem Gneis. Diese Felsart entstand vor Milliarden von Jahren. Durch ständigen Druck und Reibung hat sich Sand gebildet der dann geschmolzen ist und durch die Spalten im Gneis hoch gekommen sind. Diese dunklen Adern aus Granit durchziehen die Küstenfelsen und sind viel feiner wie der Urgneis. Australien war Teil von Gondwanaland und hat sich vor ca. 45 Millionen Jahren von der Antarktis getrennt. Dort, 6200 km südlich, findet man die genau gleichen Felsformationen vor. Australien driftet jedes Jahr um 5 bis 6 cm nordwärts. Der ganze Kontinent ist in Wirklichkeit ein riesiges Schiff auf den Weltmeeren. Die Wellen nagen unablässig an den Küsten und haben grosse Höhlen in die Felsen gefressen. Manchmal lassen sie Brücken stehen, wenn diese dann einfallen, bleiben tiefe Einschnitte zurück. Darin kocht und brodelt das Meerwasser gefährlich mit weissen Schaumwellen. Wir beobachten dieses Schauspiel von einer Plattform in sicherer Entfernung aus. Unter uns fällt die Klippe geradewegs 25 m tief in das Natursprudelbad.




South W.A.
We have travelled 6 months in the hot and humid North. If you live north of the 28th latitude you are considered in the far North in W.A. and are entitled to some special deals like paid travel to the next big hospital etc.. This is very important, because all the large specialised hospitals are in Perth thousands of kms away from the patients. W.A. is the largest state in Australia and encompasses the whole western coast of Australia, but everything is centred south on Perth. The administration has not a very good reputation up north because sometimes they are a bit off the mark. Like when Colin Barnett, the Premier of W.A. negated the need of air conditioning in the hot north with the remark, that his house (down south) also has no aircondo!!! It did not go down well with the population battling with Cyclones, heavy storms, 38 C and a humidity of up to 98 %, even at night. Health is poorer up North. The survival rate with any serious illness like cancer etc. is far below that in the South or any other Australian State. This really is a shame for the wealthiest state of Australia with all its large mines and oil wells.

The concentrated allotment of culture in Perth, going to the Cinema to see the Kings Speech, enjoying an Art exhibition on Cottesloe Beach and attending a magnificent Concert with the W.A. Symphony Orchestra with a visiting very gifted Norwegian violinist together with our friends Shirley and Trevor whom we have met on Christmas 2009 in Crestwick, has satisfied our small need for large towns and we are on the road again.

Rockingham a bit South of Perth lures us with the tiny Penguin Island. It is breeding ground for the smallest of the Penguins, the Little-, Fairy- or Blue-Penguin. These Water birds weigh around 1 kg. In order to keep that weight up, they have to forage for fish in ocean the whole day. After sunset they come ashore in large groups. One second they swim, the next, they are upright on their two duck like feet. As agile as they are in the water, as clumsy they appear on land. They waddle up the sandy shores to their burrows to rest, or feed their young.

The island is also home to a large colony of Pelicans. The majestic birds are nesting high on a cliff and some of them fly gracefully off to the water below. They are very shy and we cannot get any closer, but admire them from afar.

Other than that, the coast resembles the Mediterranean coast of Spain. Terribly overcrowded and over built. You can hardly see the beach through all the grand houses. A lot of them are empty. Housing prices in Australia are sky high. Here in W.A. they top everything. It is just not our favourite habitat.

We are draw to Pemberton by its promise of one of the largest trees on earth, the Karri a Eucalypt variety. Pemberton has an old lugging tradition and only few of the huge trees have survived. The good news is that in the last 70 years they have grown back. Some of them have been designated as fire watchtowers like the Gloucester Tree which is 62 m high. The rangers have spiked it with metal rods in an upward spiral on which you can climb all the way to the top. I did not quite manage it all the way. We took the Pemberton tram, a little train, to explore the Karri Forest and its large trees further.

Between here and Walpoole we encountered another Mammoth tree, the Tingle Tingle; so called because of its red wood. Tingle in the local Aboriginal language means red. The Tingle is one of the oldest trees on earth and a remnant of Gondwanaland. This area is the only place on earth where they still grow. They develop very large in circumference, sometimes over 20 m. Fungi and fire hollow it out in the middle but its nutrients circulate in the outer shell and the tree grows nevertheless Some of the trees are over 400 years old. One was so large, that a car could drive through its hollowed out base. Unfortunately it recently died. Tingles have very shallow roots. In order to support its huge trunk, it builds buttresses and grows its roots over large areas. Humans where stupid enough to build a car park too close to the large tree and it could not get any nutrients anymore. It died recently.

We bravely tackle Mount Frankland, one of the very few 4000er, ooops 400 m high mountains of W.A. We climb up a very steep path and the 323 uneven steps and a metal ladder in order to see the extensive forested area around us. On one side trees down to the coast on the other three nothing but wooded hills as far as we could see. The top of Mount Franklin is sheer gneiss and resembles a conic hat. We decide to take the forest walk below the steps around its base back towards the car park and ended up climbing over rocks, fallen trees and craggy runnels. It was a bit more than we had bargained for and we got ourselves quite some muscle aches the next day.

The South Coast of W.A. is very rugged and picturesque. Near Albany we walk out to the bridge, a natural phenomenon. The cliffs are pure Gneiss. This rock grew billions of years ago. Large pressure and constant friction created sand which melted and blubbered to the surface, building black veins of granite which is much finer grained than Gneiss. Australia was part of Gondwanaland and severed itself about 45 million years ago from Antarctica. The exact same rock formations exist 6200 km to the South. Australia drifts every year 5 to 6 cm farther North. It really is one huge seafaring vessel floating in the Seas. The waves work continuously at its shores and have carved out hollows in the rock which left bridges standing, or later, when these cave in, build gaps with dangerous maelstroms of frothing waves. We watch this turmoil safely from a platform atop the sheer cliff, which falls down a whooping 25 m.


Albany und die Cobbler
Albany ist eine Reise Wert aus verschiedenen Gründen. Es hat eine der schönsten Küsten hier im Süden. Viele Buchten, versteckte romantische weisse Sandstrände aber auch gefährliche steile Klippen und wunderschöne Ausblicke.

Albany ist auch die letzte Walfangbasis in Australien wo bis 1978 Walfische gejagt und verarbeitet wurden. Sie schloss, weil sie nicht mehr rentabel war. Glücklicherweise haben die Besitzer die Basis nicht abgerissen, so ist sie jetzt ein Museum in Gedenken an die getöteten Wale. Die Ausstellungen sind äusserst lebensecht. Der letzte Walfänger wurde restauriert und kann besichtigt werden. Wir konnten alles ansehen gehen. Die Quartiere der Mannschaft, der Offiziere, die Steuerbrücke, Küche und Aufenthaltsräume. Wir bekamen einen guten Eindruck vom harten Leben an Bord eines solchen Walfängers. Viel schlimmer jedoch waren die Arbeitsbedingungen der Flenser die an Land die Wale verarbeitet haben. Sie wurden per Liter Öl den sie produzierten bezahlt und arbeiteten 14 Stunden am Tag bei jedem Wetter. Die Arbeiter stanken zum Himmel und brachten en Gestank die ganze Saison nicht aus der Haut. Sie konnten nicht einmal im Meer schwimmen gehen, weil die ganze Bucht voll war von hungrigen Haien, die vom Walblut angelockt wurden. Sie taten es trotzdem. Inzwischen sind die Wale bestens geschützt in diesen Gewässern und die meisten Bestände haben sich wieder etwas erholt. Nur die Japaner und Norweger jagen diese friedlichen riesigen Meeressäuger, Zeugen einer lang verblichenen Epoche, immer noch.

Am selben Ort wird in Kürze ein Wildtierpark mit lokalen Wildtieren seine Tore öffnen. Einige sind schon da. Das bringt mich zu meiner Wunschliste: einen Koala streicheln! Und da sitzt er zusammen mit seinem Kollegen döst er auf einem Zaun. Zögerlich stecke ich meine Hand aus und beginne ihn fein zu streicheln und dann am Rücken zu kraulen. Der Koala liebt es. Er gähnt, streckt sich und schaut sehr glücklich aus. Ich getraue michschon mehr und kraule ihn hinter den Ohren und am Nacken. Er schliesst genüsslich die Augen und grunzt vor Wöhle. Das könnte ich auch. Ein Wunsch, den ich von meiner Buckett list streichen kann.

Unser erster Camping in Albany ist ab Gründonnerstag ausgebucht. Ostern, Schulferien und Strände sind eine ungesunde Mischung und vereinbaren sich nicht mit unserer Idee von Camping. Zu viel Discomusik, schreiende Kinder und dreckige Toiletten. Trotzdem müssen wir bis Karfreitag ausharren, weil wir erst dann zu unserem Ostercamping in den Bergen fahren können. Die Gründe dafür erläutere ich später. Wir haben Glück und finden den Panorama Campground direkt am Strand von Princess Royal Harbour Bay und ziehen gleich ein, damit wir noch ein Paar Tage in diesem idyllischen Platz verbringen können. Wir haben direkten Blick auf die Bucht und den kleinen Steg, der vielfach von hungrigen Pelikanen belagert wird. Sie warten auf Fischer die hier ihre Fische ausnehmen. Manchmal kommt sogar ein Manta Ray dazu und frisst was er erhaschen kann.

Am Gründonnerstag bekommen wir neue Nachbarn mit einem riesigen Auflieger Wohnmobil, Paul und Loz. Sie sind eben von einem Europaaufenthalt zurückgekommen und wir haben viel zu schwatzen. Beide sind passionierte Fischer und laden uns ein heute Nacht mit ihnen Cobblering zu gehen. Beat und ich schauen uns ratlos an. Was ist Cobblering? Cobbler sind Fische der Welsfamilie die nachts mit Speeren gejagt werden. Sie haben giftige Stachel am Hinterkopf die wahnsinnige Schmerzen für 24 Stunden verursachen, wenn sie einen erwischen. OK wir steigen in die Fischerstiefel und Hosen und folgen Paul zu einer abgelegenen seichten Bucht. Wir nehmen jeder eine Taschenlampe und einen Speer. Paul zieht dazu noch eine kleines Schlauchboot mit einer leeren Kiste mit damit wir die Fische auch wieder ans Ufer bringen können. Sehr optimistisch. Der Boden ist weisser Sand. Die Cobbler sind Meister in Tarnung und sind deshalbhier auch weiss. Ich habe noch nie einen Cobbler gesehen und das alles ist sehr theoretisch. Ich würde keinen erkennen und wenn er noch strahlend rot wäre. Beat geht mit Paul und ich mit Loz. Nach einer halben Stunde haben wir immer noch keine Cobbler gesichtet und sind schon fast am Umkehren als Paul ruft, dass er einen gesehen hätte aber dass er ihnen entwischt sei. Cobbler sind sehr scheu und hören den leisesten Laut, Kein Wunder, dass sie sich verstecken bei dem Lärm den wir beim platschen durch das seichte Wasser machen. Dann glaube ich, dass ich einen entdeckt habe. Er ist sandfarben und sehr schlecht auszumachen. Loz bestätigt das. Er ist wirklich hässlich, hat einen langen dünnen Schwanzteil und einen grossen Kopf mit den giftigen Stacheln. Dieser ist zu klein, also lassen wir ihn in Ruhe. Wenn Cobbler aufgeregt sind, stellen sie ihre giftigen Stacheln als Abwehrwaffe auf. Also aufgepasst. Dann hören wir Paul: „Wir haben einen!“ Unser Jagdfieber ist erwacht. Ich sichte den Nächsten, einen grossen ausgewachsenen Cobbler. Loz erlegt ihn mit ihrem Speer. Paul kommt mit seinem kleinen Gummiboot und Loz hält ihren Speer in den Behälter. Sie nimmt eine Kartonrolle und streift damit den Cobbler in den Behälter vorsichtig, dass sie den Fisch und die Giftstachel nicht mit den Händen berührt. Langsam färbt sich der tote Fisch dunkelgrau. Er muss sich nicht mehr tarnen. Langsam werden wir müde vom waten im knietiefen Wasser. Morgen haben wir sicher Muskelkater aber zufrieden mit unserem Jagderfolg. Im Ganzen erlegen wir 9 Fische während der zwei Stunden. Beat erlegt den Grössten. Er, Paul und Loz haben je drei gespeert. Ich habe drei gesichtet, konnte aber keinen erlegen. Ich habe eine innere Jagd Sperre.

Am nächsten Morgen nimmt Paul die Fische aus. Zuerst schneidet er vorsichtig den Kopf mit den giftigen Stacheln ab und füttert diese den hungrigen Pelikanen. Sie werden vom Gift nicht angegriffen. Dann filetiert er die Cobbler und schneidet den Mittelknochen mit den kleinen Seitengräten heraus. Die härteste Arbeit ist das lösen des Filets von der lederartigen Haut. Beat schärft Pauls Messer und der Prozess wird einiges einfacher und schneller. Wir bekommen die Filets von drei Fischen. Zum Nachtessen pudert Beat sie leicht mit Mehl dreht sie im Ei und brät sie in etwas Butter. Sie sind einfach wunderbar. Wieder eine Legende die wir am Lagerfeuer erzählen können.


Albany and the Cobbler
Albany is certainly worth a mention for several reasons. It sports one of the most beautiful coasts hereabouts. Lots of inlets, hidden coves and little white beaches, but also daunting cliffs and beautiful views.

It is also the last place in Australia where whales had been hunted. The whale base stopped in 1978 because the trade did not bring any more money. Very sensibly, the company left the old buildings standing and it is now a museum and a monument to the hunted whales. The displays are very impressing. They have the last whale chaser fully restored and we could go everywhere. The crew quarters, the wheelhouse, the kitchen etc. It gave a very good impression on the life on board such a ship. Hard as it was, it matched in no way, the work of the flensers on the base. The got paid by the litre of oil they produced and worked nonstop come rain or shine. They stank to high heaven and could not get rid of the stench during the season. They could not even take a refreshing bath in the sea, because it was so full of sharks that were drawn there by blood of the death whales. He went swimming anyway. Meanwhile the whales are well protected in these waters and most whale breeds have recovered satisfactorily. Only the Japanese and Norwegian still insist on hunting these gentle giants of the seas, remnants of a long ago era.

At the same location there will soon be a park with native animals, some of them are already here. And that brings us to my wish list and one item which is on there: to stroke a Koala! Lo and behold, there are these two Koalas sitting on a fence and waiting for me. I tentatively touch one on the back and start scratching it. The Koala loves it. He yawns, stretches and generally looks very happy. This emboldens me to scratch him behind the ears and neck. He slowly closes its eyes and grunts with pleasure. I could too. One thing I can scratch off my bucket list.

Our first campground in Albany needs our space from Easter Thursday onwards. Well, Easter, school holidays and the beach don’t go well with our idea of camping life. Too many discos, screaming children and dirty toilets. Nevertheless we can only move to our Easter Camping in the Mountains on Good Friday for reasons, we will unveil a bit later. We are lucky to find Panorama campground directly on the beach of Princess Royal Harbour Bay and we immediately move over so that we have three days in this idyllic spot. We have direct view of the little jetty which is usually occupied by a flock of very well fed Pelicans who wait for the any fishermen to clean their bounty. Sometimes a large Mantaray swims under the jetty and also takes what it can get.

On Thursday we get a new neighbour in a huge fifth wheeler. Paul and Loz just came back from a three months trip to Europa and we have lots to talk about. They are avid Fisher people and immediately invite us to go clobbering this very evening with them. Beat and I look at each other, I pull up my eyebrows, he lifts his shoulders in a shrug. What is clobbering? Clobber are bottom dwelling fish with poisonous spikes at its head of the cat fish family. They come out at night into the shallows and are hunted with spears. Ok, we don the waders which we are loaned by Paul and dirve behind their car to a secluded shallow bay. There we each take a torch and a spear. We get a short introduction to this weapon and start wading into the shallows. Paul pulls a little rubber dinghy with an empty esky, for the caught fish. Very optimistic! The bottom is all white sand and Loz explains, that cobbler are masters at mimicry. They can change their colour to their surroundings, so they will also be sandy white. Since I have never seen a cobbler in my life, it is all the same to me. I would not recognise one if it were bright red and wore blue braces. Beat wades with Paul and I go with Loz. After half an hour we have not sighted even one and almost are ready to turn back, when Paul shouts out, that they saw one, but that it escaped. Cobblers are very shy and sensitive. The hear the slightes noise when it is approached, so no wonder there is none what with our chattering and splashing. And then I think I spot one, a small one. Loz confirms my sighting. It is a really ugly. A long thin white tail with a fierce large head. It is too small, so it escapes. When Cobblers are agitated, they get their spikes out ad sting their foes. A sting hearts like hell for about 24 hours and then slowly fades away. Next we hear Paul calling out: “We have got one!!” Our hunting fever is awakened. I spot the next one, a sizable fellow and Loz spears him. Paul approaches with the rubber dinghy and Loz puts her spear into the Esky, then she uses a carton tube to get the Cobbler off the spear careful that she does not touch the poisonous spikes. Slowly, the dead fish turns to a darker colour, no more need to camouflage. All in all we take 9 cobblers during the 2 hours foray that evening. It is tough wading in knee high water and we get tired, sure to have some muscle aches in the morning, but happy with our catches. Beat, Paul and Loz all speared three each. I spotted three, but could not spear them. I have kill block.

Next morning Paul cleans the fish. First he cuts off the heads with the poisonous spikes and feeds them to the ever present Pelicans, which are not affected by the poison. Then he fillets them and cuts out the middle bone with its smaller side bones. The toughest work is, to cut the fillet out of the leathery skin which does not have any scales. Beat sharpens all Paul’s knives and his helps progress. We get the fillets of three fish. We cook them lightly brushed with flour and then turned in an egg and fried in a little butter. They are simply delicious. Another legend for the telling around the camp fire is born.


Der Drachen von Mount Barker
Wir wussten schon lange, dass die Küstenorte mit ihren Sandstränden, Fischgründen und Unterhaltungen während Ostern und den Schulferien übervoll sein würden also haben wir uns entschlossen etwas weiter ins Landesinnere nach Mount Barker zu gehen für diese speziellen Tage. Nachdem wir dort gebucht hatten haben uns verschiedene Campkollegen gesagt, dass sie schon keinen Platz mehr bekommen hätten. Wir schätzten uns glücklich, hätten es aber eigentlich schon damals wissen müssen….. Die Dame bei der ich gebucht hatte, sie war unzweifelhaft schottischen Ursprungs, machte einen fürchterlich gestressten Eindruck am Telefon und war eher etwas abrupt, wenn nicht sogar ruppig. Die einzig wirklich klare und doppelt verstärkte Mitteilung war, dass wir erst nach 2 Uhr nachmittags ankommen könnten. Eher ungewöhnlich. Wir waren nur eine Fahrstunde entfernt und mussten, wie üblich, um 10 Uhr den alten Platz verlassen. Wir würden die Zwischenzeit irgendwie nutzbringend verbringen. Alles wird geschlossen sein, es war ja Karfreitag.

Als wir erfuhren, dass wir schon am Gründonnerstag den ersten Platz in Albany verlassen müssten, habe ich sofort in Mount Barker angerufen ob wir schon einen Tag früher ankommen könnten. Nach einigem gestresstem Schnaufen und Papierrascheln und in kurzen abrupten Sätzen wurde mir klar gemacht, dass das absolut unmöglich wäre, sie wären so ausgebucht über diese Tage. Nein, Freitag müsste es sein und nicht vor 2 Uhr nachmittags. Ok, das habe ich begriffen. Pflichtgereu wie wir Schweizer sind haben wir zwei Stunden auf dem Dorfplatz verbracht. Zuerst waren noch andere Wohnwagen da, die aber nach und nach verschwanden. Pünktlich um 2 Uhr sind wir beim Camp Office vorgefahren und waren die Einzigen dort. Den anderen ist die Geduld früher abhanden gekommen und sie haben sich nicht an die 2 Uhr Regel gehalten. Der Camping schien nicht voll zu sein. Trotzdem wurde uns ein enger kleiner Platz zwischen zwei Daurcampern und an der lauten Albany Hauptstrasse zu gewiesen. Das war gar nicht in meinem Sinn. Steve, der Hausherr und Ehemann der gestressten Dame, war nett und hat uns einen Platz ganz hinten am Waldrand zugewiesen. Wir waren da ganz allein; alleine, abgesehen von den tausenden von farbigen Buschvögeln, Papageien und Rosellas, ein wunderbarer Platz. Die umliegenden Berge und Täler haben uns zu einigen schönen Ausflügen verführt. Es gefiel uns ausserordentlich gut und ich ging zum Office um unseren Aufenthalt zu verlängern. Ich hätte es wissen sollen. Kaum hatte ich einen Fuss im Office, hat mich die 10 jährige Tochter der gestressten Dame mit einem dunkeln, strafenden Blick bedacht und die Mutter mich im Flüsterton darauf aufmerksam gemacht, dass jemand im Hinterhaus schliefe und ich darauf Rücksicht zu nehmen hätte. Das hat ja auch nicht gerade zu meinem Wohlbefinden beigetragen. Ich fühlte mich höchstens als Eindringling geduldet, ganz sicher nicht als gern gesehener Gast willkommen geheissen. Billig war es ja hier auch nicht. Ich fürchtete mich vor dem Moment, da ich ein ankommendes Fax ankündigen müsste und zog es so lange als möglich hinaus. Noch schlimmer, ich musste auch noch das Telefonbuch entlehnen. Oh je, Oh je. Sie öffnete die Türe einen Spalt und flüsterte ihre Antwort durch die Lücke heraus. So händigte sie mir auch das Telefonbuch aus. Kein Eintritt ins Office mehr für Leute wie mich! Aber damit nicht genug. Horror über Horror. Die Dame beehrte uns mit ihrem Inspizienten Besuch. Sie wurde grösser und grösser als sie näher kam. Fast schoss ich aus meinem gemütlichen Stuhl auf um Achtungsstellung anzunehmen. Ich erwartete jeden Moment, dass die Dame ihren Rohrstock herausnehmen und mir damit einige Schläge auf die Hand geben würde. Nach einigen Minuten konnten wir aufatmen, wir haben knapp bestanden. Kein Wunder, dass trotz Osterfeiertagen und Schulferien dieser spezielle Campground nie ganz ausgebucht war.

Jetzt, da wir in sicherer Ferne sind, können wir aufatmen. Es geschah uns nichts Schlimmes ausser, dass unser Ego angekratzt wurde. Wir können frohlocken: „Wir sind dem Mount Barker Drachen entkommen!“



The dragon of Mount Barker
We knew early on, that the seaside towns with their beaches, good fishing and entertainment would be heavily booked over Easter and not to our taste anyway. So we decided to go a bit inland, to Mount Barker. After we had booked a number of our travel colleagues told us, that they could not get a place anymore, it was fully booked. We counted us lucky. Little did we know... We should have had inkling when I called to book. The lady on the phone, from Scottish descent no doubt, was rather abrupt and sounded much hassled. The only really clear message, repeated twice, was that we could only arrive after 2 pm in the afternoon. Rather unusual. Well, we were only about 1 hours drive away and had to leave the old campground as customary, by about 10 am. We would have to kill the intermittent time everything was closed on Good Friday.

When we got apprised of the fact, that we needed to leave our first campground in Albany on Thursday, I called again to inquire if we could come one day early. After some stressed huffing and puffing, shuffling of papers and short abrupt sentences it was made clear, that this was not possible. They were simply too busy over that weekend. We could only come on Friday and only after 2 pm. Yes, yes we got it. Good Swiss that we are, we spent some two hours on the village green with a couple of other caravans and at 2 pm sharp reported to the site office. We were the only ones; the other caravans had disappeared earlier. It turned out, they were told the same, but simply did not heed it. The campground did not look too busy, but we got assigned a tight little spot between two fix caravans at the busy Albany Highway. That would not do at all. Steve the husband of the hassled lady was nice enough to let us have a place towards the bush were we were all alone. Alone, except for a myriad of colourful bush birds, parrots and Rosellas; a wonderful spot. The surrounding peaks and landscapes tempted us to some lovely excursions. We enjoyed it immensely and I went to the office to prolong our stay. I should have known better. The minute I entered the office the 10 year old daughter looked at me with a dark unsmiling stare and the mother shushed me to a whisper. Somebody was asleep in the house and everybody had to tiptoe in the office. Needless to say, that this did not help to give me a homey feeling. We felt more like intruders than as welcome guests and it wasn’t cheap either. I dreaded the moment when I had to ask her if I could receive a fax and drew that moment out as long as I could. Worse still, later I needed woe and behold a telephone book. She whispered her answers through the half opened door and handed the book out the same way. No more office entry for the likes of me. It would get worse. Horror upon Horror; on her daily rounds, the lady looked very sternly at our setup. She grew taller and taller as she approached. I almost shot up out of my comfy chair to stand at attention expecting every moment that she would take out a cane rod and give me a wrap over the knuckles. We barely passed muster. No wonder, that despite Easter Holiday crowds, this particular campground was never full to capacity.

Now that we have escaped without further damage, other than that inflicted on our self esteem, we can say with jubilation: “We have survived the Mt. Barker dragon!”


Hyden Rock
Einer der Gründe warum wir in diese Gegend fahren ist die Welle. Viele Leute kennen diese Anziehung, aber was sie meinen, ist die ideale Surfer Welle. Nicht für uns. Welle hat für uns eine andere Bedeutung. Es ist eine der ältesten Felsformationen der Welt. Sie ist über 2.7 Milliarden Jahre alt und etwas zu starr für heutige Surfer. Sie ist äusserst imposant mit 15 m Höhe und 120 m Breite und einer idealen Surfers Kurve. Zum Vergleich, der Tsunami der dieses Jahr Japan heimgesucht hat, kam mit einer Höhe von 25 m übers Land einer tödlichen Wasserflut die kaum zu übertreffen ist. Aber auch mit 15 m lässt die Welle menschliche Wesen als Zwerge erscheinen, wie die vier balinesischen Touristen die damit viel Spass haben und sich von Beat immer wieder fotografieren liessen. Der Granit wurde vor Urzeiten unter der damaligen allumspannenden Wasserfläche geformt und langsam mit Sedimenten, Sandsteine und anderen weicheren Formationen überdeckt. Als sich die Wasser zurückzogen taten Wind und Regen ihr Werk und entblössten die harte Felsoberfläche. Langsam rundeten die Elemente die Kante ab und unterirdisch arbeiteten Wasser, Säuren und Mineralien daran, den harten Fels abzugraben. Riesige Wassermassen von den nahen Flüssen spülten die weicheren Schichten weg und liessen die harte Welle in der Gegend stehen. Flechten und Mineralien die langsam an der Oberfläche herunter tropften gaben der Welle ihr heutiges Aussehen. Von open haben wir eine wunderbare Aussicht auf weitere Felsformationen und die grossen Ebenen darum herum.

Zurück im Camping in Karlgarin treffen wir uns mit Monica und Ernst, zwei Schweizern die mit einem Landcruiser Australien für ca. 1 Jahr erforschen wollen. Zusammen zeigt uns der Besitzer sein privates Museum mit seinen Schätzen. Er überrascht uns mit seiner kompletten Grammophon Sammlung von der ersten Tonmaschine von Edison mit Wachswalzen zu den Schellack Platten und den modernen HiFis. Am meisten erstaunt er uns aber damit, dass er sie auch abspielt. Die alte Wachszylinder Maschine hat zwei verschiedene Trichter mit denen er den Ton lauter oder leiser ertönen lassen kann. Ein frühes Schellack Modell ist in ein solides Holzmöbel eingebaut. Die verschiedenen Türen und die Haube dienen hier dazu, den Ton je nach Lust und Laune zu dämpfen. Erstaunlich. Wir dürfen ein Musikstück aus den 20igern oder 30igern aussuchen und er spielt es uns ab einer Schellackplatte ab. Wir sind verzaubert.

Das passt gut, denn heute Abend sind wir zur Hochzeit von Wills und Kate eingeladen. Der Champagner ist kaltgestellt und Beat bereitet Häppchen vor, darunter natürlich Gurkensandwiches. Leider haben wir keine Erdbeeren, aber eine süsse Melone tut’s auch. Zusammen mit der Mehrheit der Menschheit stossen wir auf das Wohl des Brautpaares an und wünschen ihnen alles Gute, demokratisch wie wir alle vier sind.

Hyden Rock
One of our reasons to come to these parts was the call of the Wave. Many people know that call, but what they mean is the ultimate wave to surf. Not so for us. The wave has quite another connotation for us. It is one of the oldest Rock formations on earth. Actually over 2.7 Billion years old, a bit dated for modern surfers I should say. It is very impressive. 15 m high and 120 m wide the wave curls like a real ocean wave and would make any surfer happy. For comparison though, the tsunami which wrecked Japan earlier this year was 25 m high, as deadly a mass of water as nature could form. Even at 15 m it dwarfs all the human visitors, such as the four Balinese tourists which had real fun in posing in front of it and asked Beat numerous times to take their photos. The granite rock was built aeons ago, still covered by the all encompassing oceans. When they receded, the sediments, sandstones and other softer rock formations eroded and slowly bared the rock. Wind and water formed a lip and hidden away by softer layers water, acids and minerals slowly eat away a wide cavity underground until such time, as large water forces from the nearby rivers washed the softer stones away and left the wave standing on its own. Lichen and minerals dripping down the slopes coloured the wave to its striking presence. From atop we have a wonderful view over other granite outcrops and the flat surrounding land.

Back in the campground in Karlgarin we meet up with Monica and Ernst, two Swiss who travel with their landcruiser all over Australia. Our host shows us his private museum which is full of memorabilia. He surprises us with the most complete collections of gramophones we have yet seen. From the first Edison apparatus with wax cylinders over shellac discs to the modern disc player he has everything. But most astonishing of all, he plays them for us. The old wax cylinder machine has two different horns which have to be held against the contraption and produce different sound levels according to the listeners delight. Further up the line he has a gramophone built into a little cabinet which regulates the sound by opening or shutting doors or the lid in order to dampen the sound level. Quite amazing. He then lets us choose a song from the ‘20s and ‘30s which he plays from an old shellac disk. We are enchanted.

Our mood is very fitting, because tonight we are invited to the wedding of Wills and Kate. The champagne is in the fridge and Beat is preparing little dainty tit bits, among them some cucumber sandwiches, no less. Unfortunately we do not have any Strawberries, so some sweet melon cubes will have to do. Together with the majority of the worlds inhabitants we toast the newly weds and wish them well, democrats as all four of us are.
Kalgoorlie
Wir sind in einem der reichsten Goldfelder das je entdeckt wurde. Um 1890 wurden riesige Goldvorkommen entdeckt in der ansonsten unfruchtbaren Gegend. Gold wurde übrigens von den alten Azteken in Südamerika als Exkremente der Götter bezeichnet. Man konnte es nicht essen oder trinken, sich daran wärmen, war zu weich als Waffe, es war zu nichts Nutze als zur Zier. Wasser im Outback von Kalgoorlie war rar und nur in kleinen Wasserlöchern zu finden. Bald schon wurde das Goldfieber mit Typhus Fieber komplimentiert und etwas musste getan werden, und so geschah es. Sie bauten um 1903 eine fast 700 km lange Pipeline von Perth quer über Land nach Kalgoorlie. Bald schon hatten die Goldgräber alles Wasser was ihr Herz begehrte und die Stadt blühte zu ungeahntem Wohlstand. Häuser, Villen und ganze Paläste und Rathäuser wurden gebaut. Ende 19. Jahrhundert forderte Boulder, die nächste Stadt, Kalgoorlie zu einem harten Wettbewerb um das erste und schönste Rathaus heraus. Kalgoorlie wurde von einem Cyclone getroffen, das die hintere Wand des halbfertigen Ratshauses einbrechen liess, Boulder gewann den Schnelligkeitswettbewerb. Kalgoorlie baute grösser und schöner und gewann den Schönheitspreis. Boulder liess sich einen künstlerisch hochstehenden Theatervorhang herstellen und gewann den Kulturpreis. Aber im 2010 fügte ein Erdbeben dem Rathaus in Boulder so grosse Schäden zu, dass es bis heute geschlossen bleibt, also hat Kalgoorlie zurzeit die Nase vorne.

Zu Beginn des Goldrushes wurden viele kleine Minen in die Erde gegraben, die mit viel Holz abgesichert werden mussten. Die grosse Depression und die Kriege hatten allen möglichen Einfluss auf das Goldgeschäft. In den Dreissiger Jahren des 20. Jahrhunderts haben verschiedene Geschäftsleute und Firmen die kleinen Minen aufgebaut und so ein grosses Konglomerat gebildet, das begonnen hat Gold im Tagebau zu fördern und so den Super Pit begründet hatten. Heute ist der Pit 3.6 km lang und 1.5 km breit und ist eine der 5 grössten Tagebau Goldminen der Welt. Geplant ist ein weiterer Ausbau zu 5.6 km Länge und 2.3 km breite bis 2017. Heute noch, wenn sich die riesigen Maschinen in den Grund fressen werden Stützhölzer zu Tage gefördert. Diese werden von „Sticklers“ Minenarbeitern der untersten Hierarchie mit phänomenalen Salären, von Hand aus den Felsmassen gelesen. Sie würden die grossen Crushers die die Felsstücke zerkleinern verstopfen. Die Besitzerin des lokalen Bücherladens erzählt uns von einem gerissenen Plan aus der Zeit ihres Vaters. Diese Mineure benutzten einen alten Schacht der genau vor der Bar des Lokalen Pubs endete um sich wohlverdiente Stärkung während der Schicht zu verschaffen. Ihr Vater wurde erwischt und das war kein erfreuliches Ereignis. Heute kann die Öffnung im Pub immer noch besichtigt werden, ist aber mit einer dicken Glasplatte verschlossen. Fertig mit unzeitigem Vespern.

Nach der Schicht gibt es für die Miners kein halten mehr, da ist ein Pub Besuch angesagt. Pünktlich ab 17 Uhr werden in vielen Pubs „Skimpies“ angepriesen. Für diejenigen unter uns, die nicht so versiert sind mit den lokalen Ausdrücken, wird eine Skimpy bildlich dargestellt. Der zwanziger fällt schnell. Es sind Bardamen, die fast keine Kleidung mehr tragen, also wenig oder skimpy bekleidet sind. Bikinimässig halt, manchmal auch oben ohne, je nach Trinkgeld das in ein Glas getan wird. Für Australien, sehr freizügig. Aber Kalgoorlie geht noch weiter. Es ist die einzige Stadt in Australien, die Freudenhäuser kennt. Das ist so speziell, dass sogar eigens Touren (tagsüber) angeboten werden, damit die braven Bürger einmal mit gutem Gewissen ein solches Haus betreten können. Nur schauen, versteht sich.


Kalgoorlie
We arrive at one of world’s richest gold fields ever discovered. In the 1890’s large Gold veins were discovered in an otherwise barren landscape. The Aztecs in Latin America called gold the excrements fo the goods. It was not edible or drinkable would not warm you and was too soft for weaponry. It was only good for ornamentation. Water was very scarce in the outback of Kalgoorlie and only found in little water holes and soaks. Soon gold fever was complemented by typhoid fever and something had to be done. And it was. In 1903 they built an almost 700 km long pipeline from Perth to Kalgoorlie in record time and all of a sudden had all the water they ever wanted; for a while. The town grew exponentially and with it the wealthy people who built lovely houses, most of which still stand, like the town hall. End 19th century Kalgoorlie had a competition with the nearby town of Boulder who would have the best town hall first. Kalgoorlie was hit by a cyclone and the not yet finished back wall caved in, so Boulder won the race. Kalgoorlie built bigger than Boulder, so they won the beauty contest. Boulder commissioned a very elaborate curtain for its theatre, so Boulder won the culture trophy. But in 2010 an earthquake put an end to that. Boulder town hall was hit hard and has not yet been repaired, so Kalgoorlie has the present advantage.

At the beginning of the gold rush lots of little individual mine shafts were dug and shored up with all the available timber. The depression and the wars had various effects on the gold mining so in the late ‘30s Businessmen and enterprises tried to buy up all the small mines to build a large conglomerate in order to mine more economical; they started to cut he Super Pit. Today the pit is 3.6 km long and 1.5 km wide one of the 5 largest open cut gold mines in the world. Plans are to widen it up to 5.6 km long and 2.3 km wide by 2017. Still today, when the huge machines are cutting wider into the landscape, “Sticklers”, miners on the lowest rung of the mining hierarchy but very well paid, have to manually sort the timber out of the cut out rock in order to be able to process the rock through the large crushers; the last remnants of the good old golden days. The owner of the local book shop tells us about an ingenious scheme miners had in her father’s days. They used an old tunnel which ended right in to the nearest Pub in front of the bar to get some sorely needed sustenance during the shift. Her father was caught once and it was not pleasant. Today the opening can still be seen in the pub but it is glassed over and no untimely smoko is possible any longer.

After the shift, there are no bars to hold the miners back. Off they go to the pub. Punctually at 5 pm the pubs announce “Skimpies”. For those of us who are not familiar with the local lingo, there is also a sketch. We get it. A Skimpy is a skimpily clad barwoman, like in a bikini or so. Sometimes also topless, depending on the money which is amassed in glass jars on the bar. For Australia, this is very liberal indeed. But Kalgoorlie does not stop there. It is the only town in Australia which has working brothels. This is so special, that there are tours on offer which lets the brave and everyday citizen peek behind the scenes and enter such a house with a good conscience. Of course, no touch!