Grasbaum

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Grasbäume sind ganz spezielle einheimische Bäume. Ein Grasbaum wächst sehr langsam. Er hat ursprünglich keinen Stamm sonder nur ein paar steife Gräser. Die alten Gräser sterben ab und bilden mit dem, vom Baum selbst produzierten Harz, einen festen Kern. Daraus wachsen wieder neue Gräser etc. es dauert über 30 Jahre bis sich ein kleiner Stamm mit einem Büschel Grasblättern darauf gebildet hat. Nach vielen Jahren produziert der Baum eine meterhohe Blüte. Die Aborigines machen ein süsses Getränk aus der Blume, brauchen das Harz als Klebestoff und benutzen den Blütenstamm zum Feuer anmachen. Die grösseren Bäume sehen aus wie Strubelpeter.
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Grastree
Grastrees are indigenous australian trees. They grow very slowly. Initially a Grastree has no trunk, only a couple of spiky grasses are visible. The old grasses die off and are glued together with a resin which the plant produces itself, thus forming a hard core. Out of this core more grasses grow etc. It takes over 30 years, until a grastree shows some trunk with a little bush of gras on top. After many years the tree produces a flower which grows over a meter in height. The Aboriginals made a sweet drink out of the flower, use the resin as natural glue and other parts to start a fire. The biggest trees look like struwelpeter.

Aboriginies - Kunst

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Wir sind unserem Interesse, den  prähistorischen Höhlenzeichnungen, nachgegangen. Nachdem wir in Europa die bis 18‘000 Jahre alten mehrfarbigen und plastischen Malereien in Frankreich und Spanien  die 8‘000 Jahre alten Felsritzungen in Schweden und Norwegen und weitere einfachere Höhlenzeichnungen in Südeuropa gesehen haben, sind wir jetzt gespannt, was für Geschichten die bis 40‘000 jährigen Kunstwerke der Aboriginies zu erzählen haben.



Wir haben in den Grampians fünf Felsvorsprünge mit Kunstwerken gesehen. Im ersten wurde Bunjil, der Erschaffer der Welt, mit seinen Helfern, den Dingos dargestellt. Nachdem Bunjil sein Werk beendet hatte, verwandelte er sich in einen Adler und überwacht so immer noch sein Werk. In weiteren Standorten tauchen immer wieder Hände im Positiv und Negativ, auf. Die Künstler haben ihre Hände an die Felswand gehalten und dann mit dem Mund rote Ockerfarbe darüber  gesprüht.


Sie haben aber auch Emu-, Känguruh- und andere Tierspuren gemalt und vor allem Menschen, meist als Strichmännchen aber bis jetzt, ganz selten Tiere, genau wie in Skandinavien. Im Gegensatz dazu, wurden in den ältesten Höhlen in Frankreich und Spanien vor allem Tierzeichnungen gefunden und keine menschlichen Darstellungen. Sowohl bei den Europäischen als auch den Australischen Malereien sind noch ungeklärte grafische Elemente in die Bilder eingefügt. Ganz spannende Kontraste und Zusammenspiele.


Neueste Forschungen haben gezeigt, dass die Dreamstories der Aboriginies, ihre mündliche Geschichtsschreibung, in den meisten Fällen auf wahren Begebenheiten beruhen. Zum Beispiel erzählen sie von einem Himmelskörper, der einen Krater geschlagen hat. Die Wissenschaftler haben nun nachgewiesen, dass vor Millionen von Jahren, also vor dem Auftreten der Menschen,  am angegebenen Ort tatsächlich ein Meteorit nieder gegangen ist und die Aboriginies schon vor zehntausenden von  Jahren ein sehr gutes Verständnis von Astronomie hatten.


Die Aboriginies lebten vom Land, seinen Früchten und Tieren und haben selten etwas angebaut, oder auch domestiziert, mit Ausnahme der Dingos. Das australische Land war so grosszügig mit seinen Gaben, dass den Aboriginies noch viel Zeit zum Geschichten erzählen und Herstellen von Kustwerken blieb; fast paradiesisch und ein Zeichen von höherer Zivilisation.

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Aboriginal Rock Art

We have followed our special interest, the prehistoric Art. After having visited many sites in Europe, the oldest being 18’000 years old with the beautiful polychrome lifelike pictures in Southern France and Spain, or the younger rock gravings in Scandinavia and other prehistoric Art sites in Spain and Portugal, we wanted to know, what stories the up to 40’000 year old Aboriginal Art would tell us.


We have explored five rock shelters in the Grampians with Aboriginal Art. In the first we found Bunjil, the creator of the Universe with his two helpers, the dingoes. After he had finished his work, Bunjil metamorphosed into an eagle and can so still overview his works. In the other shelters we found lots of hands. Some of them are negative, some positive. The negative where made by the Artist holding his hand against the rock and then spray a mouthful of red ochre over it. We also found paintings of Kangaroo- Emu- and other animal tracks, but most of all, humans. They are mostly depicted as stick figures. There are hardly any animal pictures so far, same as in Scandinavia. The oldest paintings in Europe, however show mostly animals. On both, the European and Australian pictures one finds numerous graphic designs, which, as of now, have not been deciphered. Very intriguing contrasts and coincidences.


Latest scientific research has shown, that the dreamstories of the Aboriginies, their verbal historic lore, is in most cases based on true facts. For instance, one story tells of a huge object fallen from the sky, which built a large crater. The scientist have now found, that millions of years ago, before the  emergence of humans, at the indicated place, actually a meteorite has fallen. The Aboriginies have already had a very good astronomical understanding tens of thousands of years ago.


The Aboriginies lived off the land, its fruits and animals and have rarely cultivated plants, or domesticated animals, with the exception of the dingoes. The Australian continent was so plentiful, that its inhabitants had plenty of time to tell their tales and construct their art work. Almost paradise, but certainly a sign of higher civilisation.

Gariwerd – The Grampians

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Wir haben die Grampians erkundet. Das ist ein gebirgiger Nationalpark der vor urlanger Zeit von Vulkanen gebildet wurde. Wir sind stundenlang gewandert, auf weichen Sandwegen, lauschigen Buschpfaden, über steile Felsplateaus, auf heissen Aluminiumleitern und steinigen Lavahängen. Am heissesten Tag dieses Sommers sind wir den teilweise schattigen „Grand Canyon“ hinaufgestiegen, nur um herauszufinden, dass der Abstieg ohne Schatten über steile Felsplattenführt. Bis am Abend waren wir gar gekocht . Dafür haben wir üblicherweise trockene Wasserfälle  herunter platschen gesehen, weil wir am Tag nach einem grossen Regen unterwegs waren. Wir haben wunderbare Dinge erlebt.

In der Natur haben wir in Kürze jede Menge Wallabies und Kanguruhs, eine Herde Emu, farbige Papageien,  einen gierigen schwarzen Currawong der mir aus der Hand gefressen hat,  einen Wombat, einen Hasen, eine ca. 1.50 m lange Schlange, verschiedene Eidechsen, und einen Bluetongue Lizzard gesehen. Als Krönung ist ein wedge-tailed Eagle majestätisch über unseren Köpfen gekreist. War es Bunjil? (siehe Abschnitt über Aboriginies). Leider haben sich die meisten scheuen Tiere so schnell verzogen, dass Beat den Auslöser zu spät gedrückt hatte.
ENGLISH TEXT
Gariwerd – The Grampians

We have explored the Grampians. That is a mountaineous  Nationalpark which was developed Eons ago by Volcanic activities. We hiked for hours on end, over soft sandy paths, through shady Bush paths, over steep rky inclines, up hot aluminium ladders and stony volcanic plateaus. On the hottest day this summer we explored the partially shady “Gran Canyon” only to find on top, that the way down did not have any shade at all and led over steep stony slopes. We were cooked by evening. On the other hand, we have glimpsed normally dry waterfalls, because we hiked on a day after a big rain. We have caught sight of wonderful things.

In free nature we have observed plenty of Wallabies and Kangaroos, a herd of Emus, colourful Cockatoos, a Wombat, a hare, a voracious Currawong, a 1.5 m long snake, various lizards and one blue tongue lizard. We had an unsurpassed experience when a wedge-tailed Eagle majestically soared above us. Maybe Bunjil? (read the paragraph on Aboriginies). Unfortunately most of the very shy animals disappeared before Beat was able to get his camera in position.

Catastrophic Code Red – Bushfire!!


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 Die Sonne sticht ohne Erbarmen. Die Vögel sitzen matt in den Bäumen und hecheln durch die geöffneten Schnäbel. Die Natur schlägt zu. Nicht mit Regen, Sturm und Überschwemmungen, nein mit der tödlichsten Gefahr  von allen, dem Feuer.

Seit 4 Tagen steigen die Temperaturen kontinuierlich von 40 auf 41, 43 und 45 C. Wir sind umgeben von Gumtrees und Bush, das heisst Eukalyptusbäumen und Wald. Alles ist zundertrocken. Die Gumtrees schälen laufend ihre Rinde und lassen ihre trockenen Blätter fallen. Dies ergibt einen dicken Teppich, ideal für ein Feuer. Der trockene, glühend heisse Nordwind, direkt aus dem feurigen roten Herzen von Australien, hilft den ätherischen Ölen zu entweichen und schwängert die Luft mit Eukalyptusduft.  Ein winziges Fünkchen kann einen verheerenden Brand auslösen und wir sind mittendrin.


Extreme Fire Danger wird für unsere Region erklärt. Halls Gap, der Hauptort der Grampians wird evakuiert, Campgrounds werden geschlossen, der Nationalpark wird verbotenes Gelände. Es ist Zeit unseren Bushfireplan umzusetzen.

Wir können uns kaum vorstellen was da alles abgeht. Jedermann ist gehalten, den ganzen Tag die lokale Radiostation zu hören, die halbstündlich die neueste Situation durchgibt. Um 11 Uhr wird ein Feuer in der weiteren Umgebung gemeldet. Falls es näher kommt, werden wir automatisch über unser Handy gewarnt. Die Camping Angestellten räumen laufend die trockenen Blätter weg und haben alle Sprinkler angeschlossen und Wasserschläuche ausgelegt. Der Campingchef ist auch Chef der lokalen Feuerwehr, er versichert uns, dass im Fall äusserster Gefahr ein Feuerwehrauto bei uns stationiert wird, da der Hydrant hier steht, der die Tankfahrzeuge nachfüllt. Es hat keinen Zweck wegzufahren, da mittlerweile der ganze Staat Victoria unter Code Red steht.

Wärenddessen bläst der heisse Wüstenwind immer stärker. Ein Feuer würde sich in Sekundenschnelle über riesige Distanzen ausbreiten und von Baum zum Baum springen, während der dürre Untergrund in Flammen explodiert. Vor zwei Wochen ist eine Stadt etwas südlich von uns am Meer  halb verbrannt, 40 Wohnhäuser sind dem Feuer zum Opfer gefallen, und es gab wieder Tote. Vor genau zwei Jahren, am Black Saturday, sind hier in den Grampians, viele Wohnhäuser, Menschen, Ernten und Vieh einem ausufernden Bushfeuer zum Opfer gefallen. Bei unseren Wanderungen sehen wir die schwarzen Überreste, aber auch das Grün, das wieder aus den angekohlten Stämmen spriesst.


Das Thermometer steigt auf 50.2 im Schatten, da macht auch unsere Airconditioning bei 35 C im Wohnwagen schlapp. Wir trinken Unmengen an Wasser.  Bei der Hitze ist Alkohol tödlich. Wir sind den ganzen Tag auf Nadeln, hören Radio  und haben unseren Fireplan umgesetzt. Das Nötigste, Papiere, Medikamente etc. haben wir in eine Kiste verpackt. Tisch und Stühle sind  bereits im Auto verstaut . Das Feuer in der Umgebung wurde gelöscht, zwei weitere wurden entdeckt und gelöscht. Jede Tätigkeit die Funken erzeugen könnte ist verboten. Also kein Schweissen, Metallsägen etc. Wir bleiben in der Nähe, fahren zu McDonalds in die Kühle und gehen dort ans Internet. Langsam ziehen Wolken auf, das kann die grösste Gefahr von allen bedeuten. Blitze! Zurück im Camping verziehen wir uns in den Swimmingpool, dort ist auch die sogenannte Safe Area, der Besammlungsplatz bei Gefahr. Unweit von uns führt die Hauptstrasse vorbei, nicht auszudenken, wenn ein rauchender Automobilist seinen noch brennen Zigarettenstummel aus dem Fenster würfe. Ein Inferno wäre die Folge.

Langsam bricht die Nacht herein, die Temperaturen sind immer noch bei 40C. Bis jetzt ist kein Feuer aus dem Ruder gelaufen. Für morgen werden etwas kühlere Temperaturen vorausgesagt, gegen Mittag soll ein kühler Südwind sogar Regen bringen. Bei uns herrscht immer noch Code Red, aber die höchste Gefahr ist vorbei.  Jetzt wird Melbourne und der östliche Teil von Victoria zur potentiellen Catastrophic Firezone erklärt .  

Der Regen kommt und die Temperaturen fallen auf 16 C, wir stellen die Aircondo auf Heizung um.
  
ENGLISH TEXT

Catastrophic Code Red – Bushfire!!

The sun is glaring mercilessly from a dark blue sky. The birds sit limply in the trees and breath through their open beaks. Nature strikes out. Not with rain, hail or inundation, no, with the most deadly hazard of all, with fire.
The temperature has been rising continuously over the last 4 days, from 40 to 41, 43 and 45 C. We are surrounded by gumtrees and Bush. Everything is tinder dry. The gumtrees shed their outer bark and drop their dry leaves. This results in a thick carped which is ideal for a fire. The dry, sizzling hot  wind comes directly from the fiery red heart of Australia. It unlocks the aromatic oils and fills the air with the smell of Eucalyptus. 

A tiny spark can initiate a disastrous fire and we are in the midst of it.
Extreme Fire Danger is declared for our region. Halls Gap, the Centre of the Grampians is evacuated, Campgrounds are closed, the National park is out of bounds. It is time to inforce our Bushfire plan.

We can hardly imagine what goes on here. Everyone is asked to listen to the local radio all day. Every half hour there is an update on the situation. At 11 o’clock a fire is seen in the farther vicinity. Should it come nearer to us, we would automatically be warned on our mobile telephone. The camping employees constantly sweep the dry leaves away and have rolled out waterhoses. The owner of the Campground is also fire chief for the area. He ensures us, that in case of extreme danger, the fire fighters will station a fire engine here, because the hydrant to refill them is on campground land. There is no use in leaving, meanwhile the whole state of Victoria is under Code Red.

A hot desert wind blows with increasing force. A fire would spread over huge distances in no time and jump from tree to tree, while the dry undergrowth would explode in flames. Two weeks ago a town a little south from here at the seaside was burnt. About 40 houses were destroyed and there were deaths. Two years ago almost to the day, on Black Saturday, here in the Grampians  many houses, people, harvests and cattle fell victim to a runaway bushfire. During our hikes we saw the black remains but also the green shoots coming out of the blackened stems.


The heat increases to 50.2 C and our aircondition cannot cope any longer it only cooles down to 35 C in the caravan. We drink huge amounts of water. Alcohol is deadly at this heat. We are on edge all day and listen to the wireless. We have implemented our fireplan. We packed the bare necessities, things like papers, medication etc. into a box. The chairs and table are already in the car. The fire in the vicinity has been put out and two others as well. Work which can produce sparks, like welding or sawing metal is forbidden. We stay close by and go to cool McDonalds to go to the internet. Slowly Clouds move in. This could be the biggest fire hazard of all. Lightning! Back at the campground we dive into the swimmingpool. This is also the Safe Area. A main road passes close by. It does not bear thinking what could happen, if a careless driver threw out a smouldering cigarette butt. An inferno could be the result.

Slowly night is closing in, the temperatures are still around 40C. So far there has no fire gotten out of control. For tomorrow there is a weather forecast of lower temperatures, towards lunch time a cool southwind is supposed to bring some rain. We still have Code Red, but the catastrophic danger is gone for the time being. Now Melbourne and the easterly parts of Victoria are threatened.
The rain came and the temperatures fell down to 16 C. We changed the aircondo to heating.
                                  


GOLDRUSH

*ENGLISH VERSION END OF GERMAN TEXT
Es war der heisseste Tag in diesem Sommer als wir uns endlich auf die Strasse machten. 40 C im Schatten, dazu ein heisser, trockener Wüstenwind aus Norden. Ein idealer Tag um die Effizienz der Airconditioning aus zu probieren. Im Auto ging es soso lala. Aber dann, auf dem Camping ,das war was ganz anderes. In kürzester Zeit hatten wir angenehme 25 C im Wohnwagen. Wir haben uns immer wieder in die kühle Oase gerettet während des Aufstellens.

Es gab aber auch wieder einiges zu tun. Hier sind auch einfache Plätze mit dem Luxus eines eigenen Wasseranschlusses versehen. Unser Wohnwagen akzeptiert Wasser direkt von diesem Anschluss und Beat muss kein Wasser mehr schleppen. Wir haben uns vergeblich nach Trinkwasser- und Grauwassertaxis, diesen Wasserbehältern mit Rädchen, umgesehen. Das existiert hier einfach nicht. Nun, das mit dem Frischwasser ist ja bestens gelöst. Grauwasserbeseitigung ist etwas ganz anderes. Wir haben 10 m Abwasserschlauch und eine Kupplung, die die beiden Abwasserleitungen aus Küche und Bad vereinigt, mitbekommen. Die Auskunft, wohin das andere Ende des Schlauchs hin soll war etwas vage.  Auf unserem Platz haben wir ein vergittertes Loch im Boden gefunden und den Schlauch dahinein enden lassen. Aber hier nimmt man das nicht so genau. Der Boden würde das bisschen Wasser sehr schnell schlucken, wir sollten uns ja keine Sorgen machen, war der Konsensus. Also machen wir uns auch keine. Bloss, als ich voller Elan das erste Mal im grossen Schüttstein Geschirr gewaschen hatte, und das Wasser abliess, passierte es. In der Dusche gurgelte es und mit Druck stand das  Bad unter Wasser vermischt mit den Resten der Tomatensauce. So nicht, dachte ich mir, und ging das Problem mit dem Schrubber an. Aber eine Lösung war das ja auch nicht. Die Kookaburras hatten sich schon wieder den Schnabel voll gelacht. Also haben wir die Situation studiert, analysiert, diskutiert und meine Lösung akzeptiert. Wir haben die Kupplung umgesetzt, jetzt strömt das Küchenwasser zuerst und drückt nicht mehr ins Bad. Bis jetzt ein voller Erfolg. Die Dusche ist in unserem Wohnwagen wirklich brauchbar.

Das wurde um 3 Uhr in der Nacht von Beat bewiesen, als er aufs WC ging und aus Versehen das Wasser anstellte. In Null Komma Plötzlich war er knallwach und kalt abgeduscht. Fast gleichzeitig fing es draussen an zu Regnen und an diesem Tag fiel die Temperatur von 40 C auf 10 C hinunter. Wir hatten zwei Tage etwas kühle Temperaturen bei Sonnenschein, aber der Frühsommer hat uns bald wieder eingeholt.

Unser Camping hat 3 Sterne. Zwar ist uns das egal, wenn das ganze Umfeld stimmt, aber dem Campingbesitzer Frank liegt etwas daran. Es war Haareschneidezeit und ich beschloss, das im Toilettentrakt zu erledigen. Da sind die Spiegel auf meiner Augenhöhe, nicht wie im Wohnwagen, wo sogar Beat nur gerade seine Stirne sieht. Es hat drei Steckdosen, jede mit einem Schalter versehen. Ich versuche die Erste, kein Pfuus. Die Zweite, ebenso. Bei der dritten bin ich sicher, dass sie funktioniert, weil eben ein Mädchen da ihre Haare föhnt. Vor Lauter Freude, dass die Tondeuse jetzt funktioniert, habe ich vergessen den Aufsatz zu montieren und schneide glatttweg mit Rasierlänge eine tiefe Schneise. Dank Spiegel merke ich es schnell. Ich lasse die Haare rundherum etwas länger, so sieht man es nicht. Pflichtbewusst wie ich bin, spreche ich Frank auf die zwei nicht funktionierenden Stecker an. Er lacht und zeigt seine Zahnlücken „Ich weiss“ sagt er, „ich sollte mal den Anschluss ans Netz machen. Weisst Du, für meine 3 Sterne muss ich pro Waschbecken eine Steckdose haben, von Anschluss steht nichts geschrieben.“ So geht das in Australien.

Wir sind im Herzen der Goldfelder. Hier wurde 1851 das erste Gold in Australien gefunden. Wir haben unsere Augen immer etwas gen Boden gerichtet, falls ein güldenes Gltzern uns einen Rekordfund bescheren würde. Die beiden grössten Nuggets aller Zeiten wurden ganz in der Nähe, in Ballarat gefunden. Einer 69 und der andere über 70 kg schwer. Wir haben sie im Goldmuseum gesehen. Da, am Bahnbord, unter einem gefallenen Gumtreeblatt blitzt tatsächlich etwas. Kann es sein..? Ich wage es nicht zu glauben. Würden wir hier endlich reich?  Und doch, ich bückte mich, ohne geht es halt nicht, und strecke meine Hand aus und umfasse…. Gol! Gol…! Gol……!  einen Golfball. Nun ja, man soll nicht zu unbescheiden sein. Die beiden sind nur zwei Buchstaben auseinander, das D und das F.

Wir erkunden die nähere und weitere Umgebung. Neben Gold gibt es hierMineralquellen und wir wollen versuchen, unsere Trinkwasservorräte bei der Deep Spring etwas aufzufüllen. Schon der erste Schluck zeigt, das ist nichts für uns. So viele Mineralien geben kein neutrales Trinkwasser. Dafür hat es wunderschöne Wälder, Creswick ist das Zentrum der Forstwirtschaft, und versteckte Seen hier. Die meisten wurden künstlich angelegt um Wasser für den Goldabbau  zu stauen. Wir entdecken ein Nest mit schwarzen Schwänen die brüten. Dabei scheuchen wir einen riesigen Schwarm von Corellas auf; weisse, kreischende Papageien mit rosa Bäckchen. Die Vogelwelt ist eh sehr  laut. Der Kookaburra der sich geradezu in eine Lachorgie hinein steigert, die vielen kreischenden Papageien, die erst säuselnden, dann krächzenden schwarz/weissen Magpies, die gelbgekrönten anhaltend streitenden weissen Cockatoos, die grau/weissen Galahs, die smaragdgrünen blau/roten Rosellas und die gelbschwänzigen schwarzen Cockatoos bilden eine unverwechselbare Geräuschkulisse.


Am 1. Januar besuchen wir das gross angekündigte jährliche schottische Highlandtreffen in Maryborough. Es steht den Treffen im alten Schottland in Nichts nach. Pipe und Drum Bands, starke Männer die den Caber, eine Art Telephonstange, werfen, dann ein Strohbündel mit der Heugabel über 15 Meter hoch über eine Stange schleudern, und zu Guter Letzt auch noch Zentnerschwere Steine (bis 164 kg) über eine Barriere hieven. Als Gegensatz dazu elegante Tänzerinnen die den Schwerttanz in Perfektion tanzen. Der einmalige Höhepunkt dieses Festes ist der Tanz auf der Trommel. Eine kleine Tänzerin sitzt auf der Trommel wird von zwei der stärksten Männer auf die Achseln genommen. Die Pipers beginnen mit der Musik und das Mädchen tanzt den Highland Fling auf der Trommel, spektakulär! Wir denken an Ronnie, unseren schottischen Freund auf Stewart Island, der leider im Juni verstorben ist, er hätte seine helle Freude daran gehabt

Nicht weit von hier ist der Hanging Rock, eine vulkanische Felsformation mit steil aufragenden grossen Monolithen, zerklüfteten Felsformationen und eben dem Fels der als Dach über dem steilen Aufstieg hängt. Dieser Ort war Schauplatz des Geschehens von „Picnic at Hanging Rock“ einer Geschichte von Joan Lindsay, die 1975 von Peter Weir verfilmt wurde. Sie erzählt vom Verschwinden von 3 Mädchen und ihrer Mathe Lehrerin am Valentinstag 1900. Nur Eine kam wieder zurück und hatte ihr Gedächtnis an die Geschehnisse verloren, die anderen blieben bis jetzt verschwunden. Es ist ein magischer Ort. Die Felsen haben Gesichter, manche bösartig, einige lachend, andere nachdenklich. Was mir da passiert ist, könnt ihr zu einem späteren Zeitpunkt lesen
  
Wir fahren in den nächsten Tagen weiter zu den Grampians

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When we finally got our act together and left Melbourne, it was 40 C, the hottest day so far this summer. There was a hot, strong, dry wind from the Deserts in the North. An ideal day to check the efficiency of ourAirconditioning. In the car it was so so la la. But on the Campground in the Caravan, that was something else. We had a very agreeable 25 C in no time. We rescued ourselves every couple of minutes in there to cool off a bit while installing all the equipment. Even the simple Campgrounds offer electricity and watertap at the site. We can take water directly from the mains and Beat does not have to carry water anylonger. We have looked in vain for the familiar watertanks with wheels to carry clean water to and gray water from the caravan. They do not exist here. We know now how to get freshwater, but what to do with the gray water? We were given 10 m of sullage hose and a coupling to connect to the caravan, but where to put the other end? Nobody was very specific. The consensus was, that the dry ground would quickly swallow any drop we would disperse. No worries! We found a hole near our van and put the end in there. All was well, until I washed up the first time in the van and then let the water of the sink gush out. It gurgled and splurged and viola, the shower was full of water resplendent with  the red remains of the tomato sauce. We studied, analysed and discussed the problem, then accepted my suggestion. We turned the coupling around so that the Kitchen water comes first and does not surge up the line to the shower, So far it works.  The shower in our van is really very efficient. This was proved at 3 am when Beat went to the Toilet and inadvertently opened the shower. In no time he was wet through and fully awake. Almost at the same time it started to rain and the temperature dropped from 40 C to 10 C. It is a constant up and down with the temperature and the weather here.

Our Campground has 3 stars. We could not care less, as long as the whole surroundings are good, but camp owner Frank cares. It was time to cut my hair and I decided I would do that in the common shower area. There, I can see myself in the mirrors, contrary to the Van, where even Beat sees only his forehead. There were 3 sockets. I tried the first, no electricity. The Second, same thing. I knew that the third had to works, since a girl was drying her hair with a blowdryer. I was so thrilled that the shaver worked, that I forgot to put on one of the regulators for the length. I shaved a right path down to the roots before I noticed. Well, I just left the surrounding hair a bit longer, nobody is the wiser. Next time I saw Frank I asked him about the two sockets. He smiled and showed some missing front teeth “I know” he said “Ishould once connect them, did not get round to it yet. You know, we need a socket per washbasin in order to get the 3 stars. There is no rule, that they have to be connected.” That’s Aussi rules.


We are in the heart of the goldfields. Close by, the first gold was discovered in 1851. We keep our eyes to the ground, just in case there would be a blitz of gold, finally letting us have unknown richesses. The largest Nuggets ever found, one 69 the other over 70 kg were found around here. We have seen them in the Goldmuseum at Ballarat. There! on the embankment to the railroad, under a fallen gum tree leave. What is this? I can hardly believe it. Could it be? Will we be rich beyond believe? I bend down, there is no gain without pain, haltingly extend my hand and hold.... Gol! Gol...! Gold...! a Golfball. Well, one should not be immodest. The difference is only two letters between D and F.

We explore the wider and closer environment. Besides Gold, there are numerous mineral springs We deside to try to replenish our wartersupply and walk to Deep Spring. Already the first sip lets us know, that this is not for the likes of us. The water is heavily mineralised and better used for bathing in it. There are lovely forests, after all Creswick is the home of forestry, and hidden pools. Most of these have been artificially made in order to get enough water for the sluicing of gold. We discover a nest with black swans sitting on their eggs. A huge flock of white Corellas, white parrots with pink cheeks, fly over us while  screeching as if their life dependet on it, which it probably does, since they warn from us intruders. The birds here are very loud. The Kookaburra, who sort of increases his laughs into hysteria, the many screeching parrots, the first melodious then increasingly rody crawing of the black and white Magpies, the sulphurcrested white Cockatoos, the gray/pink Galahs, the emerald green, red and blue Rosellas and the yellowtailed black Cockatoos provide a constant musical background.

On January 1 we went  to the Scottish Highland Games in Maryborough. It can compete with any of the Games in old Scottland. Pipes and Drum Bands, strong men  who toss the caber, throw the sheaf over a 15m high bar, or heave heavy stones, up to 164 kg over a barrier. As a contrast elegant dancers who show the sword dance at its best. The very special Highlight of this day is the dancing on the drum. A little dancer sits on a huge drum which is lifted by two strong men and then held on their shoulders, while the pipes and drums begin and the little dancer shows a highland fling high above their heads, spectacular. We remember Ronnie, our Scottish friend on Stewart Island, who sadly deceased last June. He would have loved it.

Not far from here we find the Hanging Rock, a volcanic rock formation with large monoliths, deep cracks, dark caves and a rock which is held up and serves as a roof over the walkway. The place got it notoriety by the novel “Picnic at Hanging Rock” by Joan Lindsay, which was filmed in 1975 by Peter Weir. It tells of the disappearance of three schoolgirls and their math teacher on Valentines day 1900. Only one came back, but had lost all memories of what happened at the rock, the others remain unfound until this day. It is a magic place. The rocks have faces, some malevolent, some laughing, and some just stare at you. You will be able to read what happened to me there, at a later time.   Soon, we will move on to the Grampians.