GOLDRUSH

*ENGLISH VERSION END OF GERMAN TEXT
Es war der heisseste Tag in diesem Sommer als wir uns endlich auf die Strasse machten. 40 C im Schatten, dazu ein heisser, trockener Wüstenwind aus Norden. Ein idealer Tag um die Effizienz der Airconditioning aus zu probieren. Im Auto ging es soso lala. Aber dann, auf dem Camping ,das war was ganz anderes. In kürzester Zeit hatten wir angenehme 25 C im Wohnwagen. Wir haben uns immer wieder in die kühle Oase gerettet während des Aufstellens.

Es gab aber auch wieder einiges zu tun. Hier sind auch einfache Plätze mit dem Luxus eines eigenen Wasseranschlusses versehen. Unser Wohnwagen akzeptiert Wasser direkt von diesem Anschluss und Beat muss kein Wasser mehr schleppen. Wir haben uns vergeblich nach Trinkwasser- und Grauwassertaxis, diesen Wasserbehältern mit Rädchen, umgesehen. Das existiert hier einfach nicht. Nun, das mit dem Frischwasser ist ja bestens gelöst. Grauwasserbeseitigung ist etwas ganz anderes. Wir haben 10 m Abwasserschlauch und eine Kupplung, die die beiden Abwasserleitungen aus Küche und Bad vereinigt, mitbekommen. Die Auskunft, wohin das andere Ende des Schlauchs hin soll war etwas vage.  Auf unserem Platz haben wir ein vergittertes Loch im Boden gefunden und den Schlauch dahinein enden lassen. Aber hier nimmt man das nicht so genau. Der Boden würde das bisschen Wasser sehr schnell schlucken, wir sollten uns ja keine Sorgen machen, war der Konsensus. Also machen wir uns auch keine. Bloss, als ich voller Elan das erste Mal im grossen Schüttstein Geschirr gewaschen hatte, und das Wasser abliess, passierte es. In der Dusche gurgelte es und mit Druck stand das  Bad unter Wasser vermischt mit den Resten der Tomatensauce. So nicht, dachte ich mir, und ging das Problem mit dem Schrubber an. Aber eine Lösung war das ja auch nicht. Die Kookaburras hatten sich schon wieder den Schnabel voll gelacht. Also haben wir die Situation studiert, analysiert, diskutiert und meine Lösung akzeptiert. Wir haben die Kupplung umgesetzt, jetzt strömt das Küchenwasser zuerst und drückt nicht mehr ins Bad. Bis jetzt ein voller Erfolg. Die Dusche ist in unserem Wohnwagen wirklich brauchbar.

Das wurde um 3 Uhr in der Nacht von Beat bewiesen, als er aufs WC ging und aus Versehen das Wasser anstellte. In Null Komma Plötzlich war er knallwach und kalt abgeduscht. Fast gleichzeitig fing es draussen an zu Regnen und an diesem Tag fiel die Temperatur von 40 C auf 10 C hinunter. Wir hatten zwei Tage etwas kühle Temperaturen bei Sonnenschein, aber der Frühsommer hat uns bald wieder eingeholt.

Unser Camping hat 3 Sterne. Zwar ist uns das egal, wenn das ganze Umfeld stimmt, aber dem Campingbesitzer Frank liegt etwas daran. Es war Haareschneidezeit und ich beschloss, das im Toilettentrakt zu erledigen. Da sind die Spiegel auf meiner Augenhöhe, nicht wie im Wohnwagen, wo sogar Beat nur gerade seine Stirne sieht. Es hat drei Steckdosen, jede mit einem Schalter versehen. Ich versuche die Erste, kein Pfuus. Die Zweite, ebenso. Bei der dritten bin ich sicher, dass sie funktioniert, weil eben ein Mädchen da ihre Haare föhnt. Vor Lauter Freude, dass die Tondeuse jetzt funktioniert, habe ich vergessen den Aufsatz zu montieren und schneide glatttweg mit Rasierlänge eine tiefe Schneise. Dank Spiegel merke ich es schnell. Ich lasse die Haare rundherum etwas länger, so sieht man es nicht. Pflichtbewusst wie ich bin, spreche ich Frank auf die zwei nicht funktionierenden Stecker an. Er lacht und zeigt seine Zahnlücken „Ich weiss“ sagt er, „ich sollte mal den Anschluss ans Netz machen. Weisst Du, für meine 3 Sterne muss ich pro Waschbecken eine Steckdose haben, von Anschluss steht nichts geschrieben.“ So geht das in Australien.

Wir sind im Herzen der Goldfelder. Hier wurde 1851 das erste Gold in Australien gefunden. Wir haben unsere Augen immer etwas gen Boden gerichtet, falls ein güldenes Gltzern uns einen Rekordfund bescheren würde. Die beiden grössten Nuggets aller Zeiten wurden ganz in der Nähe, in Ballarat gefunden. Einer 69 und der andere über 70 kg schwer. Wir haben sie im Goldmuseum gesehen. Da, am Bahnbord, unter einem gefallenen Gumtreeblatt blitzt tatsächlich etwas. Kann es sein..? Ich wage es nicht zu glauben. Würden wir hier endlich reich?  Und doch, ich bückte mich, ohne geht es halt nicht, und strecke meine Hand aus und umfasse…. Gol! Gol…! Gol……!  einen Golfball. Nun ja, man soll nicht zu unbescheiden sein. Die beiden sind nur zwei Buchstaben auseinander, das D und das F.

Wir erkunden die nähere und weitere Umgebung. Neben Gold gibt es hierMineralquellen und wir wollen versuchen, unsere Trinkwasservorräte bei der Deep Spring etwas aufzufüllen. Schon der erste Schluck zeigt, das ist nichts für uns. So viele Mineralien geben kein neutrales Trinkwasser. Dafür hat es wunderschöne Wälder, Creswick ist das Zentrum der Forstwirtschaft, und versteckte Seen hier. Die meisten wurden künstlich angelegt um Wasser für den Goldabbau  zu stauen. Wir entdecken ein Nest mit schwarzen Schwänen die brüten. Dabei scheuchen wir einen riesigen Schwarm von Corellas auf; weisse, kreischende Papageien mit rosa Bäckchen. Die Vogelwelt ist eh sehr  laut. Der Kookaburra der sich geradezu in eine Lachorgie hinein steigert, die vielen kreischenden Papageien, die erst säuselnden, dann krächzenden schwarz/weissen Magpies, die gelbgekrönten anhaltend streitenden weissen Cockatoos, die grau/weissen Galahs, die smaragdgrünen blau/roten Rosellas und die gelbschwänzigen schwarzen Cockatoos bilden eine unverwechselbare Geräuschkulisse.


Am 1. Januar besuchen wir das gross angekündigte jährliche schottische Highlandtreffen in Maryborough. Es steht den Treffen im alten Schottland in Nichts nach. Pipe und Drum Bands, starke Männer die den Caber, eine Art Telephonstange, werfen, dann ein Strohbündel mit der Heugabel über 15 Meter hoch über eine Stange schleudern, und zu Guter Letzt auch noch Zentnerschwere Steine (bis 164 kg) über eine Barriere hieven. Als Gegensatz dazu elegante Tänzerinnen die den Schwerttanz in Perfektion tanzen. Der einmalige Höhepunkt dieses Festes ist der Tanz auf der Trommel. Eine kleine Tänzerin sitzt auf der Trommel wird von zwei der stärksten Männer auf die Achseln genommen. Die Pipers beginnen mit der Musik und das Mädchen tanzt den Highland Fling auf der Trommel, spektakulär! Wir denken an Ronnie, unseren schottischen Freund auf Stewart Island, der leider im Juni verstorben ist, er hätte seine helle Freude daran gehabt

Nicht weit von hier ist der Hanging Rock, eine vulkanische Felsformation mit steil aufragenden grossen Monolithen, zerklüfteten Felsformationen und eben dem Fels der als Dach über dem steilen Aufstieg hängt. Dieser Ort war Schauplatz des Geschehens von „Picnic at Hanging Rock“ einer Geschichte von Joan Lindsay, die 1975 von Peter Weir verfilmt wurde. Sie erzählt vom Verschwinden von 3 Mädchen und ihrer Mathe Lehrerin am Valentinstag 1900. Nur Eine kam wieder zurück und hatte ihr Gedächtnis an die Geschehnisse verloren, die anderen blieben bis jetzt verschwunden. Es ist ein magischer Ort. Die Felsen haben Gesichter, manche bösartig, einige lachend, andere nachdenklich. Was mir da passiert ist, könnt ihr zu einem späteren Zeitpunkt lesen
  
Wir fahren in den nächsten Tagen weiter zu den Grampians

ENGLISH TEXT

When we finally got our act together and left Melbourne, it was 40 C, the hottest day so far this summer. There was a hot, strong, dry wind from the Deserts in the North. An ideal day to check the efficiency of ourAirconditioning. In the car it was so so la la. But on the Campground in the Caravan, that was something else. We had a very agreeable 25 C in no time. We rescued ourselves every couple of minutes in there to cool off a bit while installing all the equipment. Even the simple Campgrounds offer electricity and watertap at the site. We can take water directly from the mains and Beat does not have to carry water anylonger. We have looked in vain for the familiar watertanks with wheels to carry clean water to and gray water from the caravan. They do not exist here. We know now how to get freshwater, but what to do with the gray water? We were given 10 m of sullage hose and a coupling to connect to the caravan, but where to put the other end? Nobody was very specific. The consensus was, that the dry ground would quickly swallow any drop we would disperse. No worries! We found a hole near our van and put the end in there. All was well, until I washed up the first time in the van and then let the water of the sink gush out. It gurgled and splurged and viola, the shower was full of water resplendent with  the red remains of the tomato sauce. We studied, analysed and discussed the problem, then accepted my suggestion. We turned the coupling around so that the Kitchen water comes first and does not surge up the line to the shower, So far it works.  The shower in our van is really very efficient. This was proved at 3 am when Beat went to the Toilet and inadvertently opened the shower. In no time he was wet through and fully awake. Almost at the same time it started to rain and the temperature dropped from 40 C to 10 C. It is a constant up and down with the temperature and the weather here.

Our Campground has 3 stars. We could not care less, as long as the whole surroundings are good, but camp owner Frank cares. It was time to cut my hair and I decided I would do that in the common shower area. There, I can see myself in the mirrors, contrary to the Van, where even Beat sees only his forehead. There were 3 sockets. I tried the first, no electricity. The Second, same thing. I knew that the third had to works, since a girl was drying her hair with a blowdryer. I was so thrilled that the shaver worked, that I forgot to put on one of the regulators for the length. I shaved a right path down to the roots before I noticed. Well, I just left the surrounding hair a bit longer, nobody is the wiser. Next time I saw Frank I asked him about the two sockets. He smiled and showed some missing front teeth “I know” he said “Ishould once connect them, did not get round to it yet. You know, we need a socket per washbasin in order to get the 3 stars. There is no rule, that they have to be connected.” That’s Aussi rules.


We are in the heart of the goldfields. Close by, the first gold was discovered in 1851. We keep our eyes to the ground, just in case there would be a blitz of gold, finally letting us have unknown richesses. The largest Nuggets ever found, one 69 the other over 70 kg were found around here. We have seen them in the Goldmuseum at Ballarat. There! on the embankment to the railroad, under a fallen gum tree leave. What is this? I can hardly believe it. Could it be? Will we be rich beyond believe? I bend down, there is no gain without pain, haltingly extend my hand and hold.... Gol! Gol...! Gold...! a Golfball. Well, one should not be immodest. The difference is only two letters between D and F.

We explore the wider and closer environment. Besides Gold, there are numerous mineral springs We deside to try to replenish our wartersupply and walk to Deep Spring. Already the first sip lets us know, that this is not for the likes of us. The water is heavily mineralised and better used for bathing in it. There are lovely forests, after all Creswick is the home of forestry, and hidden pools. Most of these have been artificially made in order to get enough water for the sluicing of gold. We discover a nest with black swans sitting on their eggs. A huge flock of white Corellas, white parrots with pink cheeks, fly over us while  screeching as if their life dependet on it, which it probably does, since they warn from us intruders. The birds here are very loud. The Kookaburra, who sort of increases his laughs into hysteria, the many screeching parrots, the first melodious then increasingly rody crawing of the black and white Magpies, the sulphurcrested white Cockatoos, the gray/pink Galahs, the emerald green, red and blue Rosellas and the yellowtailed black Cockatoos provide a constant musical background.

On January 1 we went  to the Scottish Highland Games in Maryborough. It can compete with any of the Games in old Scottland. Pipes and Drum Bands, strong men  who toss the caber, throw the sheaf over a 15m high bar, or heave heavy stones, up to 164 kg over a barrier. As a contrast elegant dancers who show the sword dance at its best. The very special Highlight of this day is the dancing on the drum. A little dancer sits on a huge drum which is lifted by two strong men and then held on their shoulders, while the pipes and drums begin and the little dancer shows a highland fling high above their heads, spectacular. We remember Ronnie, our Scottish friend on Stewart Island, who sadly deceased last June. He would have loved it.

Not far from here we find the Hanging Rock, a volcanic rock formation with large monoliths, deep cracks, dark caves and a rock which is held up and serves as a roof over the walkway. The place got it notoriety by the novel “Picnic at Hanging Rock” by Joan Lindsay, which was filmed in 1975 by Peter Weir. It tells of the disappearance of three schoolgirls and their math teacher on Valentines day 1900. Only one came back, but had lost all memories of what happened at the rock, the others remain unfound until this day. It is a magic place. The rocks have faces, some malevolent, some laughing, and some just stare at you. You will be able to read what happened to me there, at a later time.   Soon, we will move on to the Grampians. 

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