Was hat die Regenbogenschlange mit guter Erziehung zu tun?

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Aborigines haben meist sehr wohlerzogene Kinder. Das hat seit Urzeiten seinen Grund. Von Klein auf werden sie von einer Grossfamilie, die aus Eltern, Geschwister, Onkel, Tanten, Cousins, Grosseltern und –Tanten – Onkeln besteht, betreut. Kinder in diesem Familienverbund sind nie alleine und haben immer jemanden der für sie verantwortlich ist. Wenn diese Person seiner Verantwortung nicht nachkommt, wird er bestraft. Manchmal mit weitreichenden Konsequenzen, wie diese Geschichte aus der Traumzeit beschreibt.
Ein Clan hat sich unweit des Ruheortes der Regenschlange niedergelassen. Die Erwachsenen sind ihren Beschäftigungen nachgegangen, Frauen haben Körbe und Matten aus gefärbten Pandanusblättern geflochten und sich dabei bestens unterhalten. Die Männer haben an ihren Boomerangs gebastelt. Die Kinder haben selbstvergessen Fischfallen im Fluss gebaut und dazwischen an den Honigblüten geleckt. Alles schien idyllisch und zufrieden, bis ein Säugling anfing zu schreien. Ob er Hunger hatte oder ein Zahn wachsen wollte, ist nicht bekannt. Die Männer dachten, die Frauen würden sich darum kümmern, die Frauen hatten diese Aufgabe den grösseren Kindern aufgetragen und die Kinder hörten bei den Flussschnellen nichts. Der Säugling schrie immer lauter und wollte nicht aufhören. Er schrie sich die Lunge aus dem Leib. Die Frauen schwatzten etwas lauter und die Männer erzählten sich von den letzten Jagderfolgen, die Kinder horchten kurz auf und widmeten sich dann wieder dem Fischfang. Da wachte die Regenbogenschlange langsam auf. Sie öffnete ein Auge, dann ein Zweites. Sie war äusserst ärgerlich und gereizt. Ihr Schlaf war normalerweise sakrosankt. Sie hob den Kopf und sah sich die Situation an. Der Säugling schrie und schrie. Da platzte der Regenbogenschlange der Geduldsfaden. Sie erhob sich und frass den Säugling und fast den gesamten Clan auf. Dann herrschte wieder Ruhe und sie legte sich wieder zum Schlaf hin.


The Rainbow Serpent on family life
Most Aborigine children are well behaved and there is very food reason for that. They belong to a large family clan with parents, siblings, uncles, aunts, cousins, Grandparents etc. Children are never alone and they have always somebody who is responsible for them If that person neglects its responsibility, he is severely punished. Sometimes with far reaching consequences, as this story from the dreamtime shows.
A clan has put up camp near a river and the resting place of the Rainbow Serpent. The adults are busy with their individual tasks. Women were braiding mats out of dyed pandanus leaves and chatted happily away. The men were busy fiddling with their boomerangs. The children are building a fishtrap in the river out of river stones and were licking on a honey flower. Everything seems honky dory until a baby started to cry. It is not known whether he was hungry or a teeth wanted to grow. The men thought, that this is womens business, the women had delegated the baby sitting to the elder children, and the children frolicked in the river and did not hear a thing. The Baby cried louder and louder, the men talked about their latest hunting exploits, the women chatted a bit louder and the children briefly listened to the wind and then continued to play. Then, the rainbow serpent slowly started to wake up. She opened one eye, then the other. She was extremely upset and angry. The Baby screamed and screamed, then the rainbow serpent blew the top. She got up, swallowed the baby and most of the negligent clan. Then it was eerily quiet and she got to sleep again.

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